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Reisebericht Schottland - Normandie - Bretanie
Mittwoch, 30. April 2008
Nun ist es endlich soweit…..die Herrmanns auf dem Weg to the Highlands. Diesmal
sind wir zu viert, zumindest die ersten Tage bis zum 6. Mai, dann fliegen Sarah
(19) und David (23), Rüdigers Kinder, von Edinburgh mit Ryanair nach Hahn
zurück.
Erst noch ein paar feste Schuhe für David gekauft und dann ging es los. Sarah
war die erste Fahrerin des Tages. Die Kleinste von uns machte sich ganz gut auf
dem hohen Ross, bis die erste Raststätte kam……zu ihrer Entschuldigung muss man
sagen, dass dort eine Baustelle war, aber rechts und links kann sie halt doch
nicht wirklich unterscheiden…!? :-) 1A eingeparkt und beim ersten Cappuccino
einen Bekannten auf dem Weg nach Amsterdam getroffen, kleiner bunter Hund eben.
Recht unspektakuläre, aber dennoch nicht unanstrengende Fahrt nach Calais, in
dem wir gegen 1h nachts ankamen. Auf dem großen Parkplatz in Calais kann man
sehr gut über Nacht stehen bleiben und auf die Fähre warten, die wir übrigens
zum Komplettpreis von 44 € übers Internet gebucht hatten. Mehr oder weniger
ausgeschlafen(!) sind wir um 6h aufgestanden, um uns für die Fähre nach Dover
fertig zu machen. Der Tag begann mit Regen, aber was hatten wir auch erwartet??
Auf der Überfahrt mit der zweiten Fähre (die erste wollte uns, aus uns
unbekanntem Grund, nicht haben) war das Wetter aber durchaus annehmbar und bei
der Ankunft auf der Insel hat sogar die Sonne gelacht. Also, geht doch!
Donnerstag, 1. Mai 2008
Der zweite Tag war geplant als Durchfahrt durch England, um so schnell wie
möglich zu den von uns so geschätzten Schotten zu kommen. War ja erst der
zweite Tag mit diesem Riesen-Wohnmobil, da mußte man schon noch ein bißchen
aufpassen, wegen der Höhe von über 3m. David hatte da die hilfreiche Idee, sich
im Zweifelsfall an einem vorausfahrenden Fahrzeug zu orientieren (in diesem
speziellen Fall war das ein Nissan Micra!! Super Idee!! :-)) Wetter, wie immer,
so wechselhaft, dass man so schnell gar nicht umdenken kann, geschweige denn
der Scheibenwischer. Nachdem wir um London zwei Ehrenrunden gedreht haben (so
eine Scheiß-Verkehrsführung!), haben wir dann aber doch den richtigen Weg
erwischt und uns um 17h dazu entschlossen, den Vatertag (es gab sogar ein
Geschenk: ein Edt von Puma) mit einem leckeren Essen, einem wunderschönen
Spaziergang im Sonnenschein und einer schönen heißen Dusche zu beschließen….bis
Schottland sind wir zwar nicht gekommen, aber in Manchester gibt es auch nette
Menschen, die Campingplätze vermieten…..bis morgen. Camping: Rixton, 24 Pfund
Freitag, 2. Mai 2008
Der Tag begann für uns mit Sonnenschein. Unsere heutige Route führte uns über
Birmingham und Liverpool endlich über die schottische Grenze. Der Unterschied
ist unglaublich! Plötzlich sind da die Lowlands und eine völlig andere
Vegetation. Hat zwar mehrmals geregnet und dann auch wieder nicht, bevor es
wieder angefangen hat, aber is scho Recht, wie der Bayer sagen würde. Der Weg
ging direkt durch Glasgow, was wir von der letzten Reise ja nicht so gut in
Erinnerung hatten. Da fiel uns auch schlagartig wieder ein, dass es da keine
Campingplätze gibt. Also schnell die Karte raus und wieder mal mit dem Finger
direkt auf den Loch Lomond, der auch praktischerweise auf direktem Weg nach
Oban liegt. Nach Oban wollten wir, weil es da ein Music & Dance Festival gab,
was wir uns anschauen wollten. Das war dann also für Samstag geplant. Am Loch
Lomond haben wir leider keinen Platz bekommen, da auch dort offensichtlich die
Zeit der Festivals und Spiele gekommen ist…dann also weiter immer schön
Richtung Oban! Am Loch Long, einem Meeeresarm, wurden wir fündig und
quartierten uns direkt am Wasser ein. Leider ist auch dieser Platz recht voll
gewesen, daher hatten wir einen Platz ohne Strom. Das hatte den unangenehmen
Nachteil, dass alle Akkus etc. leer waren und wir ohne Strom nicht laden
konnten….. nun gut, der Platz entschädigte dafür, denn wir haben abends noch
einen Strandspaziergang gemacht und der Platz selbst liegt im Argyll Forest,
soviel zum Thema: Ah geil?? Sind recht früh in die Kojen gefallen und haben uns
in den Schlaf geschnarcht, besonders Sarah, gell Süße? Camping: Arrochar, 17
Pfund (ohne Strom)
Samstag, 3. Mai 2008
Über Nacht hat es Hunde und Schafe geregnet. Vermutlich hat David zuviel Schafe
gezählt und dann waren die beleidigt und sind vom Himmel gefallen….er konnte
nämlich nicht einschlafen und dass, obwohl er diverse Berge schon hoch und
runter gerannt ist…..mal sehen, wie lange noch! Er bekam auch ein Frühstücksei
mit weißem Eigelb (natürlich mit weichem Eigelb, war halt noch net wach,
zorry), schließlich muss der Elan ja irgendwie erhalten bleiben, nicht wahr?
Hatte morgens versprochen, dass die Sonne noch rauskommt, ist erst abends
passiert, aber immerhin. Der Tag an sich war trocken, aber trüb. Unterwegs hat
David mal wieder einen „Berg“ bezwungen, wir haben spontan eine Kirche
besichtigt und sind endlich in Oban angekommen und haben einen kurzen Rundgang
gemacht und dann die Schule gefunden, in der das Festival stattfand. Es gab
noch mehr Events innerhalb des Ortes, aber das wussten wir vorher nicht. In der
Schule wurde ein Contest abgehalten und wir hatten die Möglichkeit den Bagpipes
zuzuhören. Die Teilnehmer hatten ihre Lehrer dabei, die die Instrumente stimmen
vor dem Vorspielen. War zwar nicht dass, was wir uns unter dem Festival
vorgestellt hatten, aber war auf jeden Fall ein Erlebnis. Gegen Nachmittag
haben wir uns einen Schlafplatz in Glencoe gesucht und dort hatte Rüdiger auch
endlich die Möglichkeit seine Fairwind auf dem See fahren zu lassen und das bei
schönstem Sonnenschein, sag ich doch…..Camping: Glencoe-Invercoe, 23 Pfund
Sonntag, 4. Mai 2008
Die Sonne hat uns über Nacht verlassen……machten uns nach dem Frühstück auf
durch das Glencoe-Tal zu fahren um über Stirling nach Edinburgh zu kommen. In
Stirling haben wir direkt am Stirling-Castle geparkt und dieses bei der
Gelegenheit gleich mal besichtigt. Den Preis wussten wir zum Zeitpunkt der
Planung noch nicht….zum Glück, sonst hätte die Burg vermutlich ohne unser Zutun
weiter erhalten bleiben müssen…..51 Euro für 4 Personen!!? Die
englischsprachige Führung haben wir dann mal schnell mitgemacht, der Preis muss
schließlich rauskommen irgendwie. Zwischenzeitlich hat es kurz geschauert, war
aber ok. Wir sind dann weitergefahren nach Edinburgh und mit dem
aller-allerletzten Tropfen Sprit an die Zapfsäule geschlichen, an der sich
David eine Schachtel Camel gekauft hat zum Supersonderangebotspreis von 5
Pounds, 86, immerhin für 20 Stück!!? Campingplatz Mortonhall (direkt am
Krematorium, sollte keine Anspielung sein) war uns vom letzten Mal noch
bekannt, bei dem haben wir uns dann für 2 Tage eingenistet. Der Platz ist so
schief gewesen, dass die Soße vom Teller gelaufen ist, aber Camping halt!
Camping:Mortonhall,18Pfund
Montag, 5. Mai 2008
Der Tag begann mit so einem strahlenden Sonnenschein, dass man dachte man wäre
über Nacht aus Versehen in ein anderes Land gerollt (der Schieflage des
Wohnmobils nach zu urteilen durchaus denkbar). Wir hatten morgens etwas mehr
Zeit uns fertig zu machen, da wir den Tag in Edinburgh verbringen wollten. Mit
dem Bus der Linie 11 direkt in die Innenstadt für schlappe 1,10 Pfund pro
Person, ist überhaupt kein Problem gewesen, auch das kannten wir schon. Den
ganzen Tag war das allerschönste Wetter bei über 20 Grad, leider mit viel zu
vielen Jacken und zu dicken Schuhen unterwegs, aber die wollen auch mal die
große Stadt sehen, oder? Man weiß ja vor allem nie, wie sich das Wetter den Tag
über verändert, die Schotten wissen das auch nicht, aber die frieren scheinbar
auch nicht, die sind diesbezüglich schmerzfrei. Das haben wir schon oft
feststellen können, aber das glaubt einem ja keiner, bin nur froh, dass Sarah
und David auch mal sehen konnten, dass die tatsächlich dicke Stiefel und
Trägershirt zusammen anhaben, etc. Der Abschiedabend wurde wie gewohnt mit
Schnaps, Rummikub und Scrabble beendet, nur heute etwas mehr Schnaps,
Abschiedsabend halt, schnief……….. Camping: Mortonhall,18 Pfund
Dienstag, 6. Mai 2008
Böse Zungen würden sagen: “Abschied vom Stress – Welcome Holiday!“
Sarah und David sind wieder nach Hause geflogen. Das erste Mal alleine Fliegen
hat aber gut geklappt, ist mit Ryanair ja auch kein allzu großes Problem. Wer
lesen kann ist heutzutage doch deutlich im Vorteil, mehr braucht es dazu nicht.
Nachdem wir die beiden gegen 10 Uhr am Flughafen abgesetzt haben, sind wir
Richtung Dumfries gefahren um dort an einem See bei Castle Douglas ein oder
zwei Tage auszuspannen. Die Zeit zu viert war toll, viel schöner, als wir beide
es uns je hätten vorstellen können, aber sicher nicht ganz unanstrengend. Vier
Personen in einem Wohnmobil unterwegs heißt auch alle Taschen etc. immer
umstellen, ständig steht etwas im Weg, das ändert sich jetzt. Ein schönes
Gefühl so viel Platz und Ruhe und Zeit zu haben, aber irgendwie fehlt auch
was…….mal sehen, was die nächsten 4 Wochen noch bringen! Heute waren sagenhafte
25 Grad und strahlender Sonnenschein, wenn Engel reisen lacht der Himmel, nicht
wahr? Camping: Castle Douglas,11 Pfund (ab sofort nur noch 2 Pers.)
Mittwoch, 7. Mai 2008
Camping: Castle Douglas,11 Pfund
Etwas wandern, ansonsten Relax!
Donnerstag, 8. Mai 2008
Morgens sind wir weitergefahren nach Dumfries, haben uns die Stadt etwas
angesehen, ein wenig Sightseeing gemacht und ein paar nette Bilder.
Anschließend haben wir uns auf den Weg Richtung Dover gemacht, da wir am
Freitagabend oder Samstagmorgen mit der Fähre wieder übersetzen möchten nach
Frankreich. Es ist schon eine große Portion Wehmut dabei, die Highlands bzw.
Lowlands bzw. überhaupt Schottland zu verlassen, aber auf die Dauer wird es
ganz schön teuer. Wenn man dann, wie wir noch fast 4 Wochen Urlaub zur
Verfügung hat, muß man schon sehen, dass am Ende des Urlaubs noch genug Geld da
ist und nicht umgekehrt….außerdem gibt es immer ein tränendes Auge, wenn man
aus Schottland weggeht, das wäre auch in 3, 4, 5 oder noch viel mehr Wochen so.
Also scheiden tut weh, muß aber sein. See you again, lovely Scotland! Einen
kurzen Zwischenstop in Gretna Green und dann auf den Campingplatz
Allostock/Knutsford
Woodlandpark, 13 Pfund (wenn man ihn findet, ein wirklich toller, sauberer
Platz mit vielen, schönen, festangelegten Wochenendcaravans, mit Gartenzwergen!
und angrenzendem Angelsee). England, also auch schön, oder?
Freitag, 9. Mai 2008
In Dover angekommen wurde uns gesagt, dass es ca. 100 Pfund kostet Freitagabend
nach Calais überzusetzen. Der nette Herr am Schalter war der Meinung, nur übers
Internet geht es billiger. Nachdem wir ihn gefragt haben, wie denn der Preis am
Samstagmorgen aussehen würde, hat er nur gegrinst, gesagt es wäre auf jeden
Fall noch teurer, aber hat freundlicherweise mal nachgeschaut….und siehe da?!
Es waren dann nur noch 52 Pfund, so was aber auch! Der hat vielleicht erstaunt
geguckt. So kann man auch einen Engländer bei seiner eigenen Arbeit
überraschen, nicht wahr? Also Samstagmorgen 8.25h Abfahrt, nur wohin jetzt am
Freitagabend? Leider gibt es in Dover nicht die bequemen Stellplätze wie in
Calais, wo man mit dem Womo übernacht stehen bleiben kann. So haben wir uns
einen Platz an der Strandpromenade gesucht, erst mal gekocht, kurz noch die
Innenstadt angesehen und sind dann recht früh schlafen gegangen.
Reisebericht Frankreich
Samstag, 10. Mai 2008
Das mit dem Aufstehen, dem kurzen Frühstück und der Fähre hat prima geklappt.
Mit Zeitumstellung waren wir ca. 11h wieder in Calais. Das Wetter war toll und
wir sind endlich wieder auf der „richtigen“ Straßenseite (na ja, das sehen die
Inselmenschen, die mit an Bord waren wohl anders??!). Auf dem Weg nach Le Havre
stellten wir fest, dass Frankreich auch schön ist, wäre uns nie in den Sinn
gekommen, dass es auch in anderen Ländern soviel Gegend gibt…….Kühe, Schafe,
grüne Wiesen soweit das Auge reicht und weiter….haben uns daraufhin
entschlossen, gar nicht so weit zu fahren, sondern auf halber Strecke einen
Campingplatz zu suchen. Den haben wir dann auch gefunden und zwar in St.Aubin
sur mer einem kleinen Kaff (excuse moi, kann es nicht anders ausdrücken) direkt
an der Küste. Der Platz ist der bisher sauberste in diesem Urlaub und kostet 21
€/Nacht, aber hat 4 wohlverdiente Sterne. Nach einem kurzen Spaziergang durch
die Anlage haben wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Sonntag, 11. Mai 2008
Nach ausgiebigem Ausschlafen und Frühstücken haben wir uns die Wanderschuhe
angezogen (wozu hat man sich die Dinger schließlich gekauft, kann man ja auch
in anderen Ländern anziehen, nicht nur in Schottland) und sind zum ca. 2km
entfernten Strand gelaufen. Das Wetter hat mitgespielt und Rüdiger hat mal für
dieses Jahr erste FKK-Versuche gemacht (soviel zum Thema Wetter!). Dieser
Spaziergang, der dann insgesamt ca. 8km lang war und die Umgebung und der
Strand haben uns so beeindruckt, dass wir beschlossen haben hier noch einen Tag
länger zu bleiben, also 3 Nächte insgesamt.
Montag, 12. Mai 2008
Am zweiten Tag in St. Aubin sur mer sind wir in die andere Richtung am Strand
und sind in Sotteville sur mer die 231 Stufen, die zum Meer führen
hinaufgelaufen (runter kann ja jeder!). Anschließend haben wir uns einen petit
Café Latte gegönnt.
Dienstag, 13. Mai 2008
Nach einem frühen Frühstück sind wir zügig aufgebrochen und Richtung Le Havre
gefahren. Wollten uns ein wenig die Stadt ansehen und dann weiter an der Küste
um uns einen schönen Platz zum Nächtigen zu suchen. Le Havre ist nicht so ganz
unsere Stadt, wie sich herausgestellt hat, ähnlich wie Glasgow in unserem
letzten Schottlandurlaub. Offensichtlich gibt es wohl in jedem Land eine Stadt,
mit der man nicht so viel anfangen kann. Apropos: Angefangen hat es schon mal
damit, dass wir fast versehentlich in einen Tunnel gefahren wären, der nur
2,60m hoch ist, unser Wohnmobil aber eine Höhe von mindestens 3m hat….!! Zum
Glück haben wir das noch rechtzeitig bemerkt, denn mit einem Wohnmobil-Cabrio
schläft es sich vermutlich nicht mehr so bequem, vor allem, wenn es regnet.
Haben uns einen Parkplatz Nähe der Innenstadt gesucht und sind mal losgelaufen.
Die Stadt selbst ist wirklich nicht der Hit, also zurück zu unserer fahrbaren
Heimstatt zum Mittagessen. Anschließend haben wir uns noch entschlossen einen
kleinen Verdauungsspaziergang zum Hafen zu machen. Auch das war nicht so
berauschend, daher hat es weniger als eine halbe Stunde gedauert, bis wir
zurückkamen. Das hat leider einem anderen Menschen ausgereicht, das Wohnmobil
an der Beifahrertür aufzubrechen und sich im Inneren mal umzusehen, was man so
mitnehmen könnte………die Tasche, die Sarah und David dagelassen haben war weg,
die geliehene Videokamera und das ach so geliebte Letherman von Rüdiger….tja,
Gelegenheit macht Diebe! Soviel zum Thema Verdauungsspaziergang, hätten uns
doch besser einfach hinlegen sollen und Siesta machen…..aber wer weiß, was uns
da passiert wäre? Glück im Unglück, die große Kamera und das Navi, sowie der
Laptop waren noch da, nur leider der Film, den wir in Schottland gedreht haben
war auch weg. Le Havre? – Nein Danke! Recht verärgert sind wir weitergefahren
und haben uns schweigend auf einem Platz in Villedieux einquartiert, 14 €.
Mittwoch, 14. Mai 2008
Nachdem wir uns wieder eingekriegt haben mit den allseits beliebten Worten:
Shit happens! sind wir über Lorient nach Le Pouldo gekommen und haben einen
anderen Platz erwischt, als wir eigentlich wollten. Wir hatten uns einen 3*
Platz gesucht für ca. 19€ und sind nun auf einem nagelneuen 4* Platz gelandet
für 12 €, nun gut, so geht’s auch!? Der Platz heißt Les Embruns und ist
vergleichbar mit einem Robinson Club mit allem was das Herz begehrt, nur halt
das Camperherz. Wir haben noch nie einen derartigen Platz gesehen, bei dem u.a.
in der Dusche und den WC`s Musik läuft!!? Für zwei Tage gleich mal eingenistet
und die Wunden geleckt. Es ist zwar kein so wirklich großer Schaden bei dem
Einbruch und dem Diebstahl entstanden, aber es ist schon ein wirklich
merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass da ein Fremder in den eigenen Sachen
rumgewühlt hat. Aber der Platz und die Umgebung und nicht zuletzt der Cidre und
das Baguette entschädigen schon ein bisschen.
Donnerstag, 15. Mai 2008
Nach dem Ausschlafen und ausgiebig frühstücken haben wir unsere 7 Sachen
gepackt und sind den Weg am Strand entlang zum nächsten Ort gelaufen. Das waren
so ca. 5km, in denen Rüdiger mir grade mal wieder davongelaufen ist, super,
oder? Eine Mittagspause haben wir am Strand bei strahlend blauem Himmel
eingelegt und sind dann weiter in den besagten nächsten Ort Doelan, zum
Kaffeetrinken. Auf dem Rückweg hat es sich zugezogen, was aber den Marsch nicht
gestört hat, im Gegenteil, es war einfacher zu laufen, als wenn es so sehr
heiss gewesen wäre. Der Regen hat sich Zeit gelassen so richtig loszulegen, bis
wir wieder im Womo saßen. Insgesamt ein perfekter Tag mit ebenso perfektem
Timing. Rien ne va plus! Für heute ist Feierabend.
Freitag, 16. Mai 2008
Tagsüber waren wir ca. 200 km unterwegs Richtung zurück in die Normandie. Nach
längerem Suchen haben wir einen 4* Platz gefunden. Manche haben noch nicht
geöffnet, andere hatten keine besetzte Rezeption oder gefielen uns nicht.
Übernachtet haben wir schließlich in Camaret sur mer, einem netten Platz mit
sehr schöner Aussicht über die Bucht, auch wenn das Wetter nicht ganz so schön
war, aber bei einem Frühlingsgewitter lässt sich in einem Wohnmobil ein prima
Mittagsschläfchen halten……! Kostenpunkt: 17,04 € (4 Cent durch die Kurtaxe, wie
man uns entschuldigend mitteilte).
Samstag, 17. Mai 2008
Auf der Weiterfahrt nach oben an der Küste entlang, wollten wir uns gerne die
Megaliths anschauen, die in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz sein sollten
(die Pächter kannten sie nicht, hätte uns zu denken geben sollen). Lange Suche,
leider nicht gefunden, aber unser Navi (is ne Frauenstimme, böse Zungen sagen,
die wissen nicht wo rechts und links ist) hat uns dafür mal ein bisschen in der
Gegend rumgeschickt, auf das wir fast nicht mehr aus einer Straße raus gekommen
sind und uns ein wenig in einem Feigenbaum verfangen hatten. Gestrandet sind
wir auf dem Platz „Du Port“ in Landrellec für 16,50 €. Gestrandet ist aber der
falsche Ausdruck, denn als wir ankamen bekamen wir einen tollen Platz direkt am
Wasser, das aber gegen Abend völlig verschwunden war, aber so komplett, als
wäre da noch nie Wasser gewesen. So in dieser Form hatten wir eine Ebbe beide
noch nie erlebt. Rüdiger wollte abends noch sein Segelschiff fahren lassen und
hat extra die Akkus geladen, aber dann war nix mit Segeln, weil kein Wasser
(als das Wasser am anderen Tag wieder da war, war es leider zu windig zum
Segeln lassen, tja, so kann es gehen).
Sonntag, 18. Mai 2008
Nach dem Aufstehen war leider nicht so gutes Wetter wie erwartet, aber machte
nichts, wir haben uns entsprechend angezogen und sind los zu den „Granit
Rose“-Felsen. Sehr schöner Weg zum Spazieren am Strand, wäre aber bei
Sonnenschein vermutlich wesentlich schöner gewesen. Dafür hatten wir auf diesem
Platz sehr nette Platznachbarn aus dem Elsaß (Franzosen mit denen man sich auf
deutsch, besser noch pfälzisch unterhalten kann). Die hatten ihren Hund dabei
und das war die Kleinausgabe von Shiva, nein kein kleiner Dobi, sondern ein
Manchester-Terrier, es gäbe in Deutschland viele Züchter dieser Rasse, die
kleine Akira stammt aus Koblenz. Mal sehen, was die Hundezukunft im Hause
Herrmann noch so bringt???
Montag, 19. Mai 2008
Bei strahlendem Sonnenschein waren wir schon früh auf und waren startklar für
die neue Woche. Wir wollten uns einen ruhigen Tag gönnen und hatten uns einen
Platz in Strandnähe in Erquy gesucht für 4 Sterne ganz Ok, aber auf keinen Fall
war der Preis mit 24,60 € gerechtfertigt, offensichtlich hatten die, zumindest
in den Duschen, noch keinen Frühjahrsputz vorgenommen, sollte man aber schon ,
wenn man soviel verlangen will. Mittags machten wir einen schönen
Strandspaziergang bei tollem Sommerwetter.
Dienstag, 20. Mai 2008
Ganz in der Nähe des Camping „Le vieux moulin“ befindet sich das „Fort la
Latte“, das wir nach dem Frühstück aufgesucht haben. Ein Traum von einer Burg
und die Sonne war uns auch holt. Der Eintrittspreis beträgt 4,70 € pro Person
ist auch absolut in Ordnung, irgendwie muss so eine Burg auch instand gehalten
werden und das wird auch getan, die Bilder sprechen Bände, traumhaft schön (als
direkter Vergleich fällt mir dazu nur „Eileen Donan Castle“ in Schottland ein).
Gegen 13h waren wir in St. Malo und der Platz, den wir uns mal wieder aus dem
dicken Buch ACSI 2008 rausgesucht hatten in der Nähe in einem kleinen Ort
namens: St Jouan de guerets. Der soll laut Buch für Mitglieder 14 € kosten,
aber die Dame brauchte die Karte von ACSI, leider haben wir die zuhause
gelassen, also kurzerhand daheim angerufen und Sascha (unseren Nachbarn! :-))
gebeten die Karte zu holen und uns zuzufaxen. Hat gut geklappt, daher statt 22
€, tatsächlich nur 14! Da blieben wir dann glatt 2 Nächte, denn die Anlage ist
wirklich toll, manchmal versteht man die Kriterien der Campingplatz-Inspektoren
nicht ganz. Den Mittag haben wir faul in unseren Liegestühlen verbracht und uns
die Sonne mal ein bisschen auf den Bauch scheinen lassen.
Mttwoch, 21. Mai 2008
Immer noch blauer Himmel und Sonne, das Glück kann man gar nicht fassen. Haben
uns nach dem Frühstück und einigen Anlaufschwierigkeiten dazu durchgerungen
einen Spaziergang zu unternehmen. Rüdiger führte seine neuen Schuhe aus (Blasen
gab es keine, aber fast ? das hätte mir mal passieren sollen ? „Ja ja, neue
Schuhe zum Wandern“ etc.etc.). Es war dann halt ein kleiner Spaziergang, aber
immerhin besser als sich den ganzen Tag den Hintern platt zu sitzen, nicht?
Rest des Tages hatten wir dringend Erholung vom Urlaub nötig…….
Donnerstag, 22. Mai 2008
Relativ früh, d.h. um 9h los Richtung Mont St. Michel. Unterwegs haben wir eine
große Kirche von weitem gesehen und haben kurzerhand Halt gemacht. Es hat sich
in der Vergangenheit gezeigt, dass dies oft die besseren Sehenswürdigkeiten
sind im Vergleich zu manchem Tipp im Reiseführer. Der Ort hieß Dol de Bretagne
und ist tatsächlich „doll“. Die Kirche ist die Cathedrale St. Therese. Die
ganze Stadt ist unbedingt sehenswert, das kann ich nicht wirklich mit Worten
beschreiben, dazu sollte man sich die Bilder ansehen! Weiterfahrt nach Mont St.
Michel mit den allergrößten Erwartungen, aber wie schon gesagt, so was kann
manchmal auch sehr enttäuschend sein……In St. Michel werden die Touristen (sehr
viele Asiaten aller Altersgruppen und sonstige Nationalitäten) in Bussen
angekarrt und die Kinder laufen in Scharen um die Burg herum und machen eine
„Wattwanderung“ (wären die nicht auf Rügen oder Sylt besser aufgehoben??). Die
Burg selbst trieft vor lauter Heuchelei!! In den unteren Straßen, die hoch zur
Abtei führen gibt es Restaurants, Souvenirgeschäfte und Modeboutiquen (?) in
großer Zahl. Es ist unglaublich was da für ein Kommerz betrieben wird. Um so
unverständlicher ist es zu sehen, dass in der Abtei selbst gerade eine Messe
vorbereitet wurde und ein Mönch noch eigenhändig das Seil für die Glocke
schwingt. Die Mönche und Nonnen laufen an einem vorbei, als wäre man noch im
tiefsten Mittelalter……..ob die wissen, dass da unten Geschäft sind, die die
Kunden in Scharen mit ihren Preisen über den Tisch ziehen?? ……ob die wissen,
dass der Eintrittspreis für die Abtei pro Person 8,50 € beträgt und der
Eintritt für die Museen weitere 9 € ?? Sicher wissen die das, aber wie läßt
sich das vereinbaren? Unfassbar! Uns hat es glattweg die Sprache verschlagen
und wir wollten nur so schnell wie möglich weg. Der Parkplatz hat 8 € gekostet,
aber dafür hätten wir auch dort übernachten können, wenn wir das gewollt
hätten, wollten wir aber definitiv nicht! Der Anblick der Abtei und die
bauliche Beschaffenheit ist unbestritten ein Erlebnis und wirklich sehenswert,
aber der Massentourismus schmälert das Ganze doch erheblich. Wir sind
schweigend nach St. Pairs sur mer gefahren und haben dort auf dem Campingplatz
Les Eaux für 14 € die Nacht eingecheckt für 4 Tage.
Freitag, 23. Mai 2008
Kleiner Spaziergang zum Meer, das wir dann nach mehr als 2 Stunden auch
gefunden haben ? und mindestens ebenso lange bis zurück nur leider nicht mehr
trockenen Fußes (und Hauptes), sondern gänzlich vom Regen überrascht und einmal
komplett durchnässt, da der kleine Schirm leider Angst vor Wasser hat und nicht
gleich aufgehen wollte, na man kann nicht immer Glück haben. Dank eines
freundlichen Franzosen, der gerade dabei war den Randstreifen zu mähen, fanden
wir dann auch den Heimweg. Und haben auf dem Platz festgestellt, dass Engländer
auch in Frankreich nett sein können, denn die Platznachbarn haben unsere
Markise eingeklappt, da sich sehr viel Regenwasser darauf gesammelt hatte.
Fazit: Viele Nationen haben freundliche Menschen.
Samstag, 24. Mai 2008
Die ganze Nacht Regen, morgens Regen, mittags Regen, abends Regen, Regen, Regen
usw.
Lesen und sonst nix, abends mal den Fernseher eingeschaltet: Es kam der Grand
Prix! Und schlagartig wussten wir warum, es regnet…….
Sonntag, 25. Mai 2008
Nachdem wir den Tag zuvor komplett im Womo verbracht hatten und das nicht
unbedingt wiederholen wollten, hatten wir beschlossen keine 4 Tage zu bleiben,
sondern schon mal weiter zu fahren. Es war morgens nicht so ganz klar, ob das
Wetter besser werden würde. Im Laufe des Tages war das Wetter wieder etwas
freundlicher und wir sind ca. 270 km gefahren und haben uns einen Platz in St.
Valerie an Caux genommen für 15 €. Unser Nachbar auf dem Platz war ein
Holländer, der mit den Steckdosen nicht so zurecht kam. Rüdiger war ihm dann
behilflich (ja auch deutsche sind nette Menschen) und der hat uns prompt für
die nette Hilfe eine Flasche Wein geschenkt (also noch ne nette Nationalität,
Camping verbindet ungemein). Abends sind wir in den Ort gelaufen, in dem wir
auf dem Weg in die Bretagne schon mal waren am 13. Mai. Unterwegs hatte meine
Handtasche angefangen zu reden.........Martina (unser Navi!) hat sich wohl
versehentlich eingeschaltet und mir den Hinweis gegeben: „In 100m halbrechts
abbiegen“......! Der Hafen reicht bis weit in die Stadt hinein und ist ganz
schön anzusehen. Wir haben eine Pizza gegessen und den inzwischen recht
beliebten Cidre getrunken. Es war übrigens das erste Mal, dass wir Essen waren
in diesem Urlaub, von einmal McDonalds mal abgesehen.
Montag, 26. Mai 2008
Bezahlen stellte sich als schwierig heraus, wir hatten den Betrag nicht
passend, Kartenzahlung klappte nicht, da hat uns die nette Dame an der
Rezeption kurzerhand die Übernachtung geschenkt! Da ich aber immer wieder die
Nettigkeit verschiedener Nationen betone und wir nun auch festgestellt haben
das wir Deutschen das auch sind, haben wir unsererseits der Dame eine Flasche
Wein geschenkt, die hat sich darüber riesig gefreut, da sie mit dieser Geste
nicht gerechnet hatte. So fängt doch ein Tag richtig gut an. Unser Urlaub geht
dem Ende entgegen und daher fuhren wir ein letztes Mal am Meer entlang Richtung
Dieppe. Das Wetter war den Tag über zwar bewölkt aber schön. In Le Treport
haben wie einen 4* Platz aufgesucht für 11,40 €, zwar bisher der günstigste
Platz (von dem „kostenlosen“ mal angesehen) aber leider hat da mal wieder einer
der Inspektoren des ACSI gepennt oder Vetternwirtschaft betrieben, von uns
kriegt er liebgemeinte 2*. Gegen Abend sind wir ins Zentrum gelaufen und schon
wieder hat uns der Regen erwischt, aber diesmal wenigstens mit einem etwas
größeren und vor allem nicht wasserscheuen Schirm.
Dienstag, 27.Mai 2008
Haben gestern Abend noch ein paar Souvenirs in Le Treport gekauft, wovon ich
eines nochmal gegen ein anderes ersetzen wollte. Dazu sind wir recht früh
aufgestanden, um nochmal in den Ort zu gehen, bevor wir weiterfahren. Abbauen
wie immer kein Problem, nur beim Rausfahren haben wir uns leider festgefahren
und sind alleine nicht mehr aus dem Schlammloch mit dem Wohnmobil rausgekommen.
Der Herr von der Reception hat uns dann eine Schubkarre voll Sand gesponsert
und dann gings. Im Ort war unser Umtausch nicht unbeduingt gleich von Erfolg
gekrönt, da der Laden erst um 10h aufmachte. Naja, so ca. um 10h, das ist halt
französische Mentalität, erst mal muß man zu Ende frühstücken, is klar, ne? Hat
alles ein bißchen länger gedauert heute, aber wir haben ja schließlich noch
Urlaub, auch wenn er sich dem Ende zuneigt. Auf der Suche nach einer neuen
Unterkunft sind wir in Berny-Riviere gelandet. Ein 4* Sterne Platz, Le vieux
Moulin der nach erstem Anschauen schon mal 5 und bei genauer Betrachtung
mindestens 6* verdient hätte (oder alle anderen halt entsprechend erheblich
weniger). 34 ha groß, mit 3 angelegten Seen usw. usw. ein absoluter
Campertraum, dafür halt aber auch 24 €, aber das haben wir auch schon für
weniger Komfort bezahlt. Eigentlich hätten wir auch weiterfahren können, da das
Wetter nicht ganz so schön war, aber Rüdiger wollte sich gerne den Platz
genauer ansehen, also ein letzter Tag Relax und die Sonne kam gegen Nachmittag
dann doch noch raus. Glück gehabt!
Mittwoch, 28. Mai 2008
Nach einer, mal wieder sehr angenehmen Nacht (in der es aber wieder mal sehr
heftig geregnet hat) machen wir uns auf zu unserem letzten Urlaubstag, schnief!
Unsere nun leider allerletzte Station in diesem Urlaub soll Metz sein und von
da die letzten ca. 190 km nach Hause. Vormittags haben wir in Pierrefond die
Burg besichtigt (kostenlos, als Vorsaison-Angebot), eine recht gut erhaltene
Burg, an der auch etliches getan wird, daß das auch noch lange so bleibt. Nach
einem Kaffee und einem sehr leckeren, warmen Croissant (ich werde es vermissen)
sind wir weitergefahren. Unterwegs haben wir Halt gemacht in Verdun und auch
etliche Soldatenfriedhöfe gesehen. Die Sonne hat den ganzen Tag gelacht und es
wurde ganz schön warm, so war es schon eine Weile nicht mehr. Spätnachmittags
sind wir in Metz angekommen und haben einen Platz direkt an der Mosel bekommen
für 11,20 €, es ist ein „Municipal“, also ein von der Gemeinde geführter Platz,
aber sauber und ordentlich. Das schöne an diesem Platz ist, daß man zu Fuß ins
Zentrum laufen kann, was wir auch nach dem Essen gleich gemacht haben. Metz ist
eine tolle lebendige Stadt, voller Cafés zum draußen sitzen und vielen jungen
Studenten, da es eine Unistadt ist. Es war schön warm und mit Sicherheit nicht
unser letzter Besuch in dieser Stadt. Auch die Cathedrale St. Etienne mit einem
der höchsten Kirchenschiffe Europas und der größten Kirchen-Bleiverglasung der
Welt mit ca. 6500 qm ist unbedingt sehenswert.
Donnerstag, 29. Mai 2008
Trauriges Frühstück, ein letzter trauriger Stadtbummel und ein letzter Rundgang
durch eine schöne französische Stadt.............mehr gibt es hier nicht zu
sagen! Da kann ein Urlaub gigantische 4 ½ Wochen lang sein, am Ende ist auch
das zu kurz bzw. nach so langer Zeit gewühnt man sich komplett um und müßte gar
nicht mehr nach Hause. Es waren traumhaft schöne Wochen und wir werden
hoffentlich noch lange davon zehren.
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