bericht2004
www.mac-herber.de - Reisebericht 2004
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Schottland 2004

1. Mai 2004

Abfahrt in Ludwigshafen um 8.45h nach Zeebrügge/Belgien. Ankunft in Zeebrügge gegen 15.50h nach einem leichten Stau in Zeebrügge, da dort an diesem Samstag ein Straßenfest stattfand. Nach einigem Suchen und halbstündigem Warten an einer Brücke, die für ein Schiff hochgezogen war und wir dann doch über eine andere Brücke gefahren sind haben wir den Ablegeplatz der Superfast Ferries gefunden. Die Fähre hat pünktlich um 18h abgelegt und uns ging es erstaunlich gut, während der ganzen Überfahrt. Die Zeit bis zum Schlafengehen auf der Fähre war sehr kurzweilig, da es einiges zu sehen gab. Die gebuchten Schlafsessel erwiesen sich leider als zu unbequem und wir haben daher auf dem Boden geschlafen. Nicht wirklich bequem, dafür aber wirklich günstig (im Vergleich zur Kabine).

2. Mai 2004

Ankunft in Rosyth bei Edinburgh wiederum sehr pünktlich um 10.30 Ortszeit (1 Stunde zurück). Der erste Weg führte uns nach Perth. Nettes Städtchen, muss man aber nicht unbedingt gesehen haben. Das einzige Interessante an Perth ist wohl Scone Palace, aber da waren wir letztes mal schon. Das Wetter war sehr schön, für schottische Verhältnisse, blauer Himmel mit nur wenig Wolken, Temperatur etwa 14 Grad, angenehme Überraschung! Weitergefahren sind wir dann zügig nach Dundee. Das ist eine schönere Stadt, auch schon etwas größer mit etwa 170.000 EW. Wir waren in der City und wirklich überrascht über die schönen Geschäfte. Fürs Parken bzw. fürs nicht Ticket an die Scheibe kleben, sollen wir Pf 30,-- zahlen (schaumermal!). Für 80 Pence unnötig über eine Brücke zur Halbinsel Fife gefahren, aber es gibt da eine schöne Aussicht auf Dundee, also nicht ganz umsonst (es gibt teurere Brücken!) Ursprünglich wollten wir dann weiter nach Pitlochry, sind dann über Blairgowrie gefahren um dort in dem Guesthouse zu übernachten, wo wir 2000 schon einmal waren. Leider war keiner da, so sind wir weitergefahren nach Dunkled. Der Ort ist nicht der Rede wert, hat aber doch ein paar schöne Bilder abgegeben. In Dunkled haben wir übernachtet in einem B&B, 4 Sterne für 56 Pf.

3. Mai 2004

Gut ausgeschlafen und super gefrühstückt geht es wieder on the Road. Jetzt aber direkt weiter nach Pitlochry, da waren wir zwar 2000 auch schon, aber da ist es einfach schön, lauter alte Häuser und dieses mal haben wir auch mehr Bilder gemacht, u.a. von der sehr schönen Kirche. Leider hat es bei unserer Weiterfahrt angefangen zu regnen, nicht schlimm aber na ja. Auf dem Weg nach Inverness, wo wir jetzt eigentlich hin wollten haben wir noch halt gemacht in Blair Castle. Dort haben wir uns tatsächlich 2 Stunden verweilt, ohne es zu merken. Nach kurzer Rast ging es weiter zur Dalwhinnie Destillerie, keine spezielle Führung sondern nur eine kleiner Einkauf. Ein Mitbringsel und eine Flasche 15-jähriger für die heimische Bar. Da es dann schon wieder einmal 16h war, haben wir uns auf den Weg gemacht unseren Campingplatz für die Nacht zu suchen. Hat eine Weile und etliche Miles gedauert, aber wir haben ihn gefunden. Also Übernachtung im Bus für schlappe 15,60 Pf.

4. Mai 2004

Der Tag begann mit Regen und ungemütlichen 5 (!) Grad. Nichtsdestotrotz guten Mutes Frühstück und dann fertig machen zur Weiterfahrt, wir wollten das ja so. Zuerst sind wir Richtung Inverness gefahren und haben in Fort Augustus mittags Halt gemacht. Ganz schönes kleines Städtchen, auch wenn das Fort gar nicht mehr steht, sondern eine Abbay, die leider geschlossen war. Dafür haben wir uns die Schleusen von Caladonian Canal angesehen und einen sehr guten Cafe Latte getrunken. Den Weg nach Inverness haben wir bewusst um Loch Ness gewählt. Es ist ein sehr schöner Weg, gut zu fahren und vor allem lädt er dauernd ein zum Anhalten du Bilder machen. Das Wetter war immer noch etwas verhangen, aber nach unserer Ankuft bei Urquhart Castle hat sich tatsächlich die Sonne blicken lassen. Das hat diese Bilder besonders schön werden lassen. Gegen 15.30h sind wir in Inverness angekommen, also noch zeit genug etwas zu unternehmen. Daher gleich weiter nach Culloden Battlefield solange das Wetter noch hält, immerhin waren es zwischenzeitlich ca, 14 Grad, und das ist schon viel. Die Wolkendecke wurde wieder etwas dicker, als wir bei Culloden eingetroffen sind, aber es hat nicht geregnet, während der ganzen Besichtigung. Das war schon ziemlich traurig, wenn man sich vorstellt, wie viele Menschen damals umgekommen sind. Die Wolken haben diese Atmosphäre noch verstärkt. Als wir nun doch etwas durchgefroren waren, haben wir uns einen Campingplatz gesucht, etwa 3 km vor Inverness mit 5*, und das ganze für nur 12 Pf, soll man nicht glauben. Abends haben wir noch einen Friedhof in unmittelbarer Nachbarschaft besucht und viele alte Gräber mit uns bekannten Namen gesehen. Auf diesem Platz haben wir 2 sehr nette Amerikaner aus Visconsin kennengelernt, Mutter und Sohn zusammen unterwegs in Schottland im Wohnmobil. Er war nun schon einige Wochen unterwegs in ganz Europa und die Mutter war nur 2 Wochen zusammen mit ihm in Schottland. Er war total begeistert von unserem VW-Bus und hat sogar Bilder gemacht. Er hat sich alles erklären und zeigen lassen, später will er auch mal so einen, er war ca. Anfang 20.

5. Mai 2004

Am 4. Tag unseres Schottland-Aufenthaltes haben wir zuerst eine kurze Shopping-Tour durch Inverness gemacht. Das Einkaufszentrum ist neu und wirklich sehr schön geworden. Bei unserem letzten bzw. ersten Urlaub in Schottland war das Zentrum gerade im Bau. Nach einem weiteren Strafzettel, diesmal wegen Parkticket hinhängen aber leider länger wegbleiben als bezahlt, daher auch ohne Preisangabe, haben wir uns auf den Weg nach Ullapool gemacht. Unterwegs haben wir sehr viele schöne Bilder gemacht. Unter anderem von einem tollen kleinen Wasserfall, der sehr viel schöner ist als der im Reiseführer erwähnte Fall of Measach, bei dem wir dann auf dem Rückweg von Ullapool fast vorbeigefahren wären. Ach Ullapool, ja wie soll man sagen, falls man ein verschlafenes Fischernest sucht, in dem sich Fuchs und Hase oder in diesen Fall wahrscheinlich Fisch und Fischer „Gute Nacht“ sagen, dann ist man hier richtig. Muss man nicht unbedingt gesehen haben, ist aber ganz nett, vor allem die frische Brise am Hafen tut gut. Nachdem wir nun nicht so lange in Ullapool geblieben sind, hatten wir Zeit genug bis Poolewe zu kommen. Dort haben wir unglaubliche 7 Pf/pP an Eintritt für die Inverewe Garden bezahlt. Zugegeben es ist eine ganz tolle Blüten-und Farbenpracht, die womöglich bei Sonnenschein noch besser rübergekommen wäre(leider hat es mal wieder schottische Schafe geregnet). Aber es war trotzdem ein netter Abendspaziergang, denn es war ja auch schon wieder 16.30h. Nach 18h haben wir uns ganz in der Nähe des Gartens direkt am Meer einen Campingplatz gesucht. Der Herr an der Rezeption hat deutsch gesprochen, hört man ja nicht so oft, er könnte es noch aus Armeezeiten, wo er in Wolfenbüttel stationiert war. Sehr schöner 4*-Platz für nur 9,40 Pf, langsam wird es uns unheimlich, das wird ja immer billiger?!

6. Mai 2004

Abfahrt vom Campingplatz in Poolewe um 9.30h bei strahlendem Sonnenschein und 13,5 Grad. Unser erster Weg führte uns zu Eileen Donan Castle. Dort waren wir 2000 schon, daher haben wir keine Besichtigung mehr gemacht, aber dafür wieder hammermäßige Bilder in allen Variationen. Von Eileen Donan sind wir nach Kyle of Lochalsh gefahren, um über die Brücke auf die Isle of Skye zu kommen. Wir sind einen Großteil der Isle of Skye entlang gefahren in südlicher Richtung. Vom südlichsten Zipfel der Insel geht eine Fähre in einer ½ Stunde nach Mallaig, der Preis für die Fähre beträgt 23 Pf (ohne Worte). Auf der Fähre hat es schon etwas mehr geschaukelt, als auf der Überfahrt von Belgien, da die Superfast Ferries natürlich erheblich größer sind. Die Fähre nach Mallaig ist sozusagen eine Nussschale dagegen, aber auch das haben wir wieder ohne Probleme hinter uns gebracht, war ja auch nicht lange. Das Wetter war zwar mittlerweile alles andere als strahlend, mit Temperaturschwankungen von bis zu 5 Grad, aber „It´s Scotland, isn´t it?“ Von Mallaig geht die „Road to the Isles“ nach Banavie. Die Strecke ist ca. 75 km lang und wäre schöneres Wetter gewesen, bestimmt traumhaft......so einfach schön, mit vielen Aussichtspunkten. Unterwegs konnten wir noch einen Blick auf Glennfinnan Monument erhaschen und ein paar gute Bilder machen. Um auf den Turm zu steigen und einmal in die Runde zu schauen wollten die schon wieder 2,50 Pf, das war eindeutig zu viel. Wir haben auch ein Bild von der Brücke gemacht, über die Harry Potter und sein Freund Ron Weasley im zweiten Teil des Harry Potter Filmes „Die Kammer des Schreckens“ geflogen sind als nächstes hin wollten. Es regnete in Strömen und es hätte sich angeboten ein Hotelzimmer in der City zu nehmen, da es schon wieder recht spät war, durch die vielen gefahrenen Kilometer. Nur das, was die uns angeboten haben war unmöglich, vermutlich hätten wir uns vor Ekel zum Duschen nicht mal ausgezogen und das für 24 Pf/pP!! Also haben wir weitergesucht und ein nettes Hotel etwas ausserhalb von Fort William für 25 Pf/pP gefunden, unwesentlich teurer, aber ordentllich.

7. Mai 2004

Naja ordentlich war es vielleicht, in dem Hotel in Fort William, aber sehr hellhörig....! Nach einem ganz guten Frühstück haben wir uns die Reste vom ehemaligen Fort Williams angesehen. Reste halt. Ich erinnere mich an Türkei und Troja. Ein alter Steinhaufen bei dem man sehr viel Phantasie braucht, um sich vorzustellen, das da mal was war. Aber etwas Positives gibt es zu berichten, das Wetter war toll, blauer Himmel und kaum eine Wolke. Das Thermometer stieg bei der Weiterfahrt kontinuierlich an, es war eine Freude, zuzuschauen. Wie sich später noch rausstellen sollte, war es die einzige große Freude des Tages. Von Fort William sind wir durch das Tal des Glencoe-Massakers gefahren. Rüdiger war sehr ergriffen von der atemberaubenden Schönheit der Landschaft. Das Wetter hat uns auch da nicht im Stich gelassen, ich habe fotografisch festgehalten, dass wir bis zu 23,5 Grad hatten und natürlich (!) strahlend blauer Himmel. Weiter ging es nach Glasgow. Die Stadt war nach all der Ruhe und Einsamkeit der Berge eine hektische Katastrophe, obwohl wir die St. Mungo`s Cathedral von Glasgow sehr schön fanden. Ich war unter anderem von Nekropolis, dem Hügel der Grabmonumente hinter der Cathedrale begeistert. Es ist unglaublich, was die damals schon alles unternommen haben einen Menschen nach seinem Tod zu ehren. Aus dem hektischen Treiben der Großstadt heraus haben wir uns auf den Weg nach Gourock gemacht, wo am Sonntag die „Highland-Games“ stattfinden sollten. Was wir nicht bedacht haben ist, dass wir auf der Karte keinen Camping-Platz gefunden haben, d.h. es gibt keinen!! Nach längerer verzweifelter Suche und einigen abhandengekommenen Nerven haben wir uns in Fairlie, einem kleinen Ort an der Küste, ein Zimmer für 40 Pf. genommen. Die Leute waren so nett, wie wir es nach diesem merkwürdigen Tag brauchten. Ein kleiner Spaziergang am Meer bei Sonnenuntergang hatte dann auch die Gemüter wieder etwas beruhigt.

8. Mai 2004

Man hätte meinen sollen, bei diesem Sonnenuntergang und Abendrot wird der nächste Tag phantastisch. Pustekuchen! Bei uns zuhause wäre das wohl so, not so in Scotland, my dear! Der Tag begann mit einem traurigen Einheitsgrau mit der vagen Hoffnung auf Regen und der hat auch nicht lange auf sich warten lassen. Das Frühstück war gut, reichhaltig und sehr nett. Wir hatten nach dem gestrigen Tag beschlossen eine Runde auszusetzen und uns einen gemütlichen Tag auf einem Campingplatz am Loch Lomond für schlappe 15 Pf. zu machen. Dies wurde belohnt mit doch noch schönem Wetter und Sonnenschein. Wir haben einen sehr schönen Spaziergang gemacht, direkt am See. Dabei hatten wir das Vergnügen einem Paar zuzuschauen, die verzweifelt versucht haben, ihr kleines Motorboot flott zu machen. Die Schotten sind, was Temperaturen angeht ja nun völlig schmerzfrei. Der Vater des Mannes, der im Motorboot saß, hat ihn angeschoben aus dem Wasser raus. Er hatte zwar seine Turnschuhe angelassen, aber er hatte kurze Hosen an. Später hat man gesehen, daß die Beine eine ziemlich grell-rote Farbe angenommen hatten. Uns wären vermutlich bei dem Versuch die unteren Gliedmaßen komplett abgestorben...... Dieses Wahnsinnswetter hat leider nicht angehalten, aber in welchem Land waren wir gleich? Achja! Aber so ein Wärmegewitter vom trockenen, gemütlichen Bus aus zu sehen und direkt über den See schauen zu können hat ja auch etwas.- See you tomorrow!!

9. Mai 2004

Manche werden als “Warmduscher” oder “Turnbeutelvergesser” betitelt, Rüdiger muss sich ab sofort den Beinamen „Waschbeutelvergesser“ gefallen lassen. Genau den hatte er nämlich in Fairlie vergessen, daher mussten wir sonntags nach dem Frühstück noch mal zurück an die Küste. Das Ganze hat sich aber als nicht so dramatisch rausgestellt, da wir nach dem schrecklichen Freitag eigentlich keine Lust mehr auf Gourock hatten, dann aber doch noch hingefahren sind, da das der gleiche Weg war. Also haben wir zu guter Letzt doch noch die einzigen „Highlandgames“ gesehen, die in unsere Reisezeit gefallen sind. Das Wetter hat auch mal wieder mitgespielt (bei supertollen 23 Grad in kurzen Ärmeln) und so hatten wir einen sehr erlebnisreichen Tag mit viel Dudelsack und allen möglichen und unmöglichen Sportarten (!). Die Jungs hatten früher eben keine Autos zum Spielen und mussten sich Alternativen suchen, aber dann gleich Baumstammweitwurf zu erfinden ist schon sehr speziell, aber heute um so interessanter anzuschauen –„Lucky Bruce, Unlucky David“!- Anschließend haben wir uns den nächsten Campingplatz als Ausgangspunkt für Montag gesucht und sind nach Stirling gefahren, Campingplatz für 13 Pf. Nach einem Telefonat mit Daheim (war ja schließlich Muttertag!) haben wir erfahren, dass es da nur 8 Grad hatte, hätte man vorher sicher nicht geglaubt, dass es in Schottland wärmer ist als zuhause.

10. Mai 2004

Zuerst sind wir nicht ganz so früh wie sonst, aber dafür ausgeschlafen und bei super Wetter (strahlend blauer Himmel und Sonneschein, echt wahr) zum Wallace Monument gefahren. Hatte erst meine Bedenken, ob mir das nicht zuviel wird, da hoch zu laufen, für übrigens nicht gerade günstige 6 Pf./pP.. Wollte dann aber nicht im nachhinein die Bilder sehen und bedauern nicht hoch gegangen zu sein. Also Aufwärts! War dann auch gar nicht so schlimm, aber die Aussicht traumhaft. Von Wallace Monument sind wir nach Stirling City gefahren. Wetter mittlerweile so gut, dass es uns schon fast zu warm (!) war, glaubt man kaum, ist aber so. Wir haben direkt auf dem Parkplatz vor Stirling-Castle das Auto abgestellt und sind zu Fuß in die Stadt gelaufen. Nette Stadt und wieder mal sehr nette Leute. Rüdiger hatte eine Schraube locker, an seiner Brille und die Frau im Optikerladen hat sie wieder repariert und sich noch gefreut, dass sie deutschen Touristen helfen konnte, für nix!! Auf dem Rückweg zum Castle sind wir ins „Old Town Jail“, nicht verhaftet worden, nur zur Besichtigung. Der Führer war ein wahrer Schauspieler, der in die verschiedensten Rollen geschlüpft ist, so wie er eine andere Robe angezogen hat. Erst als Schließer, dann als Gefängnisdirektor, später als verrückter Insasse, wirklich gut und sehenswert. Leider versteht man die Leute in dieser Gegend etwas schlecht, wenn man gefragt wird, ob man englisch spricht, möchte man am liebsten die Frage zurückgeben!? Aus dem Knast entkommen haben wir uns die Church of Holy Rude angesehen, in der Maria Stuart im Alter von 9 Tagen , sowie später ihr Sohn Jakob IV im ebenso zarten Alter von nur 13 Monaten. Die Kirche hat eine ganz eigene Aura, vielleicht liegt es daran, dass es die einzige erhaltene religiöse Stätte ist, die Zeuge einer Krönung zum König von Schottland wurde. Zurück am Parkplatz haben wir uns entschlossen auch Stirling Castle zu besichtigen. Das Wetter war noch schön, obwohl abzusehen war, dass es möglicherweise Regen geben könnte. Wie schnell so was in Schottlang geht, sollten wir noch merken! Stirling-Castle hat einen wunderschön angelegten Garten und eine phantastische Aussicht, weswegen wir auch merkten, dass ein mächtiges Gewitter im Anmarsch war. Wir haben versucht so viele Außenbilder wie möglich zu machen und sind dann, als es langsam ungemütlich wurde in das Museum auf dem Gelände. Dort haben wir uns aufgehalten, bis es etwas trockener wurde, haben es aber nicht geschafft ganz trocken zurück zum Auto zu kommen. Aber wir können echt nicht meckern über ein bisschen Gewitter, wo es sonst so schön war. Da wir der Meinung waren uns eine Pause verdient zu haben, sind wir zum Camping-Platz bei Blair Castle gefahren. Dort hat man die Möglichkeit, wenn man auf dem Platz übernachtet, den Garten von Blair Castle zu besichtigen und das Ganze für 13 Pf. Das Schloß selbst hatten wir zwar schon am 2. Tag unseres Aufenthaltes gesehen, aber für die Gärten hatten wir uns keine Zeit genommen, wie passend. Abends waren wir also dann noch schön auf dem Gelände spazieren, wobei man sich da vorkommt wie der Schlossherr persönlich.....!

11. Mai 2004

Pause auf dem Campingplatz am Loch Tummel für umgängliche 13 Pf. bei super Sommerwetter!! Leicht gerötete Arme man kann es wirklich nicht fassen, aber Sonnencreme hatten wir nun wirklich nicht mit. Am Vormittag waren wir in Pitlochry unterwegs und haben uns Atholl Palace Hotel angeschaut.

12. Mai 2004

Auf zur Sommerresidenz von Elsbeth!! Da bei unserem letzten Urlaub the Royals ebenfalls on Holiday waren, konnten wir Balmoral Castle leider nicht besichtigen, mussten wir noch nachholen. Humane Eintrittspreise von 5 Pf./pP und einen Shop, in dem man mal was anderes kaufen konnte als in den Meisten und auch noch zu zivileren Preisen haben uns angenehm überrascht. Balmoral ist sehr schön gelegen und auch nicht so protzig und überladen, wie man das vielleicht vermutet. Man hat zwar nur die Gelegenheit den Ballsaal zu sehen, aber das hat auch schon was. Im Shop haben wir ein paar Kleinigkeiten an Souvenirs gekauft. Das Wetter nicht zu vergessen, war strahlend schön, aber nicht mehr ganz so warm wie bisher, ca. 16 Grad. Von Balmoral, unserer letzten Besichtigung außer Edinburgh, wollten wir eigentlich nur noch auf den Camping bei Scone-Palace, leider ist unterwegs dem linken Hinterreifen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft ausgegangen.....Reifenwechsel 40 km vor Perth, wobei uns ein sehr netter Schotte seinen Wagenheber geliehen hat. Der hatte leider keine Zeit zu warten und hat uns gebeten, das Teil einfach hinter dem Zaun liegen zulassen, er holt es sich dann morgen ab, cool! Deutsche Touristen haben wir einfach vorbeifahren sehen, typisch, Angst davor helfen zu müssen..! Bei Scone Palace haben wir 14 Pf für den Campingplatz bezahlt, der direkt bei der Pferde-Rennbahn lag. Eigentlich wollten wir nur mal dran vorbei spazieren......aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt!! Der Security - Mann am Eingang fragte uns gleich nach unserem Heimatland und bei dem Wort Germany wollte er es genau wissen, von wo. Er hat in Hannover gearbeitet als Vermessungs-Ingenieur und sprach ausgezeichnetes deutsch. Die Eintrittspreise beliefen sich auf 5 Pf. Für Studenten, als die wir leider nicht mehr durchgehen, auf 10 Pf. oder VIP-Eingang 15 Pf. Nachdem wir dem netten deutschsprechenden Schotten erklärt haben, dass wir nur mal schauen wollten, weil wir so was noch nie live erlebt haben, konnten wir für 5 Pf./pP im VIP-Eingang rein und bekamen noch ein Programm-Heft (2 Pf.) geschenkt!!! Rüdiger musste sein Glück versuchen und hat 2 x leider sehr unglücklich 5 Pf. verloren, bzw. nicht wieder bekommen, einmal ist das Pferd gestrauchelt und 2. geworden und beim 2. Rennen ist das Pferd (Galileo) gestürzt (hat sich aber nix getan). Alles in allem ein interessanter, wenn auch teurer (hätte ja noch teurer sein können!) Abend. „Unlucky Rüdiger“!!

13. Mai 2004

Nach dem Frühstück sind wir mit unserem „Bus auf drei Beinen“ Richtung Edinburgh aufgebrochen. Dort sind wir zuerst einmal zur Rosylin Chapel gefahren, da diese auf dem Weg zu unserem nächsten anvisierten Campingplatz lag. Leider hat man inzwischen ein Dach über die doch schon sehr alte Kirche gebaut. Das kommt natürlich dem alten Bau auch zugute, aber die Bilder die man machen konnte, sind nicht so schön, wie sie gewesen wären im Original. Man wird in den nächsten Jahren versuchen, die Kirche so gut es geht zu restaurieren. Die Innenansicht war aber dafür um so atemberaubender. Da wir beide zuvor, ich sogar noch am Vorabend das Buch „Das Sakrileg“ von Dan Brown gelesen haben, hatten wir ein besonderes Interesse während unseres Aufenthaltes Roslyn Chapel zu sehen, weil es eine nicht unerhebliche Rolle darin spielt. Ich hatte das Buch sogar dabei um die Angaben vergleichen zu können. Von Roslin sind wir zu unserem Campingplatz gefahren. Von diesem Platz aus hatte man die Möglichkeit mit dem Bus direkt in ca. 20 Minuten in die Innenstadt von Edinburgh zu kommen, daher konnten wir unseren VW-Bus die nächsten 2 Tage stehen lassen. Rüdiger hat sogar die Sat-Schüssel befestigt und wir konnten das erste mal seit 2 Wochen fern sehen, da vorher in den Highlands kein Empfang war (braucht man aber auch nicht wirklich in einem solchen Urlaub, wir haben nichts vermisst). Mittags haben wir das mit dem Bus in die Stadt mal ausprobiert. Edinburgh ist schon eine tolle Stadt, natürlich ganz anders als alles andere, aber trotz aller Großstadthektik hat diese Stadt ihren eigenen Flair behalten mit den ganzen Sehenswürdigkeiten und alten Bauten. Wir waren an diesem Mittag nur shoppen, wir hatten ja den nächsten ganzen Tag noch Zeit zum Sightseeing.

14. Mai 2004

Morgens haben wir festgestellt, das wohl spät am vorigen Abend noch Leute mit einem Wohnmobil direkt neben uns angekommen sind. Nachdem der junge Mann von nebenan mit seinem Handtuch um die Schultern die Duschen gesucht hat, haben wir dann festgestellt, wer das war. Die beiden Amerikaner aus Visconsin, die wir in Inverness kennengelernt hatten. Das war ja mal ein Zufall, so was hätte man niemals planen können. Er hat gelacht und gesagt, als sie spät am Abend ankamen hat er sofort gesehen, daß wir das sein müssen, da es doch so ein Auto in Schottland kein zweites Mal gibt. Am Vormittag sind wir wieder mit dem öffentlichen Bus nach Edinburgh gefahren. Zuerst wollten wir uns Hollyrood Hause ansehen, die Residenz der Könige vergangener, aber auch heutiger Zeiten. Wenn Queen Elisabeth II offiziell in Schottland weilt, wohnt sie auch heute noch dort. Leider sollte uns diesmal das Glück nicht hold sein, in Bezug auf Holyrood. Wegen irgendwelcher Kirchentage und Seminare war es bis Ende Mai nicht zu besichtigen, naja dann halt das nächste Mal. Wir haben dann eine Stadtrundfahrt mit einem der Sightseeing-Busse unternommen für schlappe 8,50 Pf. natürlich pro Person!! Das Wetter war eher durchwachsen, hin und wieder kam die Sonne raus, aber es war eher grau und bedeckt. Das letzte Mal vor 4 Jahren war nur in Edinburgh schönes Wetter, diesmal war es eben umgekehrt, auch recht. Wir haben noch das eine oder andere gekauft und natürlich das „eine oder andere“ Bild gemacht und waren am Ende des Tages ganz schön kapputt. Auf dem Rückweg sind wir noch im „Lidl“ einkaufen gewesen und waren doch mal wieder erschrocken, das die Preise tatsächlich identisch sind mit denen bei uns zu hause, nur mit anderen Währungszeichen dahinter. Am Abend wurde Rüdiger von unseren „Nachbarn“ auf ein Schwätzchen und einen „Breezer“ eingeladen. Wir haben dann am nächsten Morgen E-Mail-Adressen ausgetauscht. Wenn er mal wieder nach Deutschland kommt, wird er uns vielleicht besuchen. Rüdiger hat ihm vom Hockenheimring erzählt, daß man da einmal in der Woche selbst fahren kann, das sei für ihn ein Grund Germany noch mal zu sehen.

15. Mai 2004

Unser letzter Tag ist angebrochen. Der Himmel über Schottland ist azurblau und die Sonne strahlt als wollte sie das Sprichwort: „ Wenn Engel reisen lacht der Himmel“ bestätigen, da könnte man doch glatt noch ein paar Tage bleiben. Wir haben alles zusammengepackt und sind mit unserem Bus auf einen letzten Kaffee in die Innenstadt gefahren. Es war so warm, das man mit dem kurzärmeligen T-Shirt gehen konnte, etwa 24 Grad. Gegen 14 Uhr haben wir uns auf den Weg zur Fähre in Rosyth gemacht. Auf diesem Weg standen wir dann noch etwa eine halbe Stunde im Stau, da an den Wochenenden Brückenarbeiten durchgeführt werden. Die Abwicklung auf der Fähre war unproblematisch und es war uns auch alles noch gut bekannt. Wenn man einen Urlaub von 2 Wochen vor sich hat ist das ungeheuer lange, hat man ihn aber hinter sich, hat man das Gefühl gerade eben angekommen zu sein. Das ist wohl immer so! Es war auf unserer Heimfahrt die gleiche Fähre und auch das gleiche Personal wir vor 2 Wochen. Dieses Mal hatten wir unsere Schlafsäcke mit an Bord genommen und konnten so einigermaßen schlafen.

16. Mai 2004

Die Sonne hat sogar gescheint als wir in Zeebrügge von Bord gefahren sind. Leider wurde es zusehends kälter, je näher wir unserem Zuhause kamen. Gegen 19h sind wir wieder wohlbehalten zu hause angekommen. Das Arbeitsleben und der Alltag werden uns bald wieder eingeholt haben, aber dieser Reisebericht und die ca. 1350 (!) Bilder werden uns noch eine ganze Zeit in schöner Erinnerung schwelgen lassen und uns über die Zeit bis zu unserer nächsten Reise hinweg trösten.